Lenka Reinerová

tschechische Schriftstellerin

* 17. Mai 1916 Prag

† 27. Juni 2008 Prag

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 44/2008

vom 28. Oktober 2008 (se), ergänzt um Meldungen bis KW 31/2022

Herkunft

Lenka Reinerová wurde 1916 in Prag als Tochter jüdischer Eltern geboren. Ihr Vater, ein Eisenwarenhändler, war tschechischer, ihre Mutter deutscher Herkunft. So wuchs sie in bürgerlichem Hause zweisprachig auf.

Ausbildung

Sie besuchte in Prag die Schulen. Mit wacher Neugier registrierte sie das intellektuelle Klima im polyglotten Prag der Vorkriegszeit, das ihr Begegnungen und Freundschaften mit Egon Erwin Kisch oder den Emigranten Wieland Herzfelde sowie Ernst Bloch möglich machte.

Wirken

Nachdem sie mit 15 Jahren das Gymnasium verlassen musste, um Geld zu verdienen, kümmerte sie sich neben einem Angestelltenjob um die zahlreich eintreffenden deutschen Emigranten und betreute eine Gruppe von Emigrantenkindern, für die sie Erich Kästners "Pünktchen und Anton" ins Deutsche übersetzte und aufführte. Durch Franz Carl Weiskopf lernte R. die "Arbeiter-Illustrierten-Zeitung" kennen und begann als 19-Jährige, für das von Berlin nach Prag verlegte Blatt journalistisch zu arbeiten. Nach Hitlers Machtübernahme wurde sie Kommunistin und erlebte auf ihren Vortragsreisen in die Provinz die Auseinandersetzungen mit den nationalsozialistischen Deutschen. Kurz nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in die Tschechoslowakei (1939) ...